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Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist...

Heute möchte ich Ihnen ein praktisches Beispiel geben, wie stark und erfolgreich eine Idee zum richtigen Zeitpunkt werden kann und wie die beste Idee zum falschen Zeitpunkt scheitern wird.

Veranschaulichen könnte ich dieses Beispiels auch anhand eines Bauern, der seine Saat zum richtigen Zeitpunkt auf fruchtbarem Boden streuen muss um die Möglichkeit einer guten Ernte zu erhalten. Wichtig wären dabei noch Faktoren, die er nicht beeinflussen kann, wie z. B. das Wetter.

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Ich möchte Ihnen aber lieber ein praktisches Beispiel liefern, wie es in der Realität tatsächlich stattgefunden hat und von dessen ich ein Teil gewesen bin.

Hierzu möchte ich Ihnen als Beispiel das konkrete Beispiel vom Aufstieg und Fall einer Partygemeinschaft liefern, deren Mitglied ich gewesen bin.

Alles begann im Jahre 1999. In meinem kleinen, beschaulichen Wohnort findet jährlich eine Veranstaltung statt, die sich "Ein Dorf spielt Fussball" nennt. Hierbei geht es nicht nur um die Durchführung eines Hobby-Fussball-Turniers sondern auch um ein geselliges Beisammensein, das Pflegen von sozialen Kontakten und last but not least um eine Gelegenheit ordentlich Party zu machen. Diese Veranstaltung ist aus vielerlei Hinsicht das Highlight des Jahres bei uns im Ort. Diese Veranstaltung zieht sich über eine gute Woche hin, was natürlich auch sehr kostenintensiv werden kann - Bier kostet halt Geld ;-)

Damals war unsere Clique so um die 18 Jahre alt bzw. standen auch einige kurz vor der Volljährigkeit. Praktisch alle Mitglieder dieser Clique gingen zu dieser Zeit noch zur Schule und waren somit natürlich finanziell nicht so gut bestückt. Mit 18 noch zur Schule zu gehen kann zwei Gründe haben - entweder man hat einige Ehrenrunde gedreht oder man besucht "höherwertigere" Schulformen. In unserem Fall traf eher die zweite Variante zu (ja - man kann sogar Alkohol trinken und trotzdem zu einer ordentlichen Bildung kommen...). Wir überlegten, wie wir es nun bewerkstelligen konnten uns eine Woche Dauerparty leisten zu können. Schließlich wurde die Entscheidung getroffen eine Party zu organisieren bzw. zu veranstalten um an etwas Geld zu kommen. Geplant wurde hierzu eine Wald- und Wiesenparty.

Teil 1 - Eine Idee, kein Plan, keine Erfahrung
Sie ahnen wahrscheinlich nicht einmal welche Planungsmaßnahmen für eine einfache Party die Gewinn abwerfen soll durchzuführen sind. Und wir sprechen jetzt noch vom Jahr 1999. In den folgenden Jahren sollte es noch wesentlich schlimmer werden - aber dazu späte mehr.

Es sind viele Entscheidungen zu treffen. Wo kann die Party steigen? Welche Getränke und Speisen sollen zu welchen Preisen angeboten werden? Wie viele Getränke und Speisen benötigt man überhaupt? Welche Musik soll gespielt werden und wer organisiert sie? Was ist, wenn schlechtes Wetter ist? Wer streckt das Geld für die Ausgaben vor? Wer übernimmt welche Ausgaben? Wer organisiert technische Geräte, wie z. B. Grill, Kühlanlage etc.? Wie macht man eine solche Veranstaltung public?

Der Fragekatalog könnte ich sicherlich noch etwas weiterführen. Aber ich denke Sie haben eine gewisse Komplexität in einem solchen Vorhaben bereits entdeckt. Daneben hat es damals sicherlich noch die eine oder andere gesetzliche Vorgabe gegeben; wobei man sich damals als 18-Jähriger nicht unbedingt allzuviele Gedanken gemacht hat - was sollte bei einer "kleinen" Party auch groß zu beachten sein ;-))

Ich selber war zu diesem Zeitpunkt noch kein Mitglied dieser "Partygemeinschaft" und war auf der entsprechenden Party nur als "Besucher" anwesend. Der Tag der Party kam schließlich und das Wetter war an diesem Tag sehr bescheiden. Es regnete immer wieder und die Wald- und Wiesenparty wurde zur "Schlammparty". Es gab zwar Zelte und "Heizungen" (Feuer), doch aufgrund der Lokation, der Nässe und der Kälte kamen nur wenige dutzend Partygäste. Dabei gab es sehr viele verschiedene und eine große Masse an verfügbaren Getränken; die natürlich bei weitem nicht augebraucht wurden.

Eigentlich war die Party aber gar nicht schlecht geplant. Die Stimmung bei den anwesenden Besucher war sehr gut - vom Spirit her, war es wohl sogar die beste Party aller Zeiten dieser Gemeinschaft. Für gute Musik war gesorgt. Gegen mögliches, schlechtes Wetter war man mit großen Zelten und Wäremquellen gerüstet und für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Dass die Getränke in zu großer Masse vorhanden waren, war nicht das große Problem - man war so schlau die Getränke auf Kommission zu holen.

Doch die Ernüchterung nach der Party war groß. Einen wirklichen Gewinn war nicht zu erwarten. Und nun wurde ein Fehler gemacht, der oft nach dem Scheitern eines "Projektes" gemacht wird. Dieser Fehler nennt sich "Disziplinlosigkeit". Das "Projekt" wurde mit anderen Worten hier nicht konsequent zu Ende geführt. Der größte Fehler war die Nichtrückgabe der übrig gelbiebenen Getränke - stattdessen wurden sie zum Eigenverzehr und Frustbewältigung genutzt. So hat man damals viele tausende DM Verlust gemacht. Über lange Zeit mussten schließlich so entstandene Schulden zurückgezahlt werden...

Und die Moral von der Geschicht...:
- wenn keine Erfahrung vorhanden ist ---> klein anfangen
- Kosten vorher planen und nach Möglichkeit einhalten
- bei einem Scheitern eines Projektes dieses trotzdem konsequent abschließen
- nicht aufgeben und aus Fehlern lernen
- nicht die Vielfalt des Angebotes ist entscheidend (je größer die Vielfalt, desto schwieriger die Gewinnzone zu erreichen)

 

Teil 2 - Eine Idee, eine Überzeugung
Wenn man eine Idee hat, von der man überzeugt ist, sollte man nicht so schnell aufgeben. Das hat unsere Partygemeinschaft auch nicht gemacht. In der Folgezeit haben sich noch einige Leute, u. a. auch ich, dieser Gemeinschaft angeschlossen und wir haben weitergemacht. Mit dem festen Vorsatz die gleichen Fehler nicht mehr zu wiederholen, schafften wir es in der Folgezeit zumindest eine schwarze Null zu schreiben oder auch mal einen geringen Gewinn zu machen. Die Partys wurden besser durchorganisiert; sogar mit festen Dienstplänen. Übrig gebliebene Getränke wurden sofort zurückgegeben. Da die sonstige Ausgabenseite eher gering war, war auch das Risiko minimiert. Wie gesagt - "Verlustprojekte" sollten für einige Jahre der Vergangenheit angehören. Mit dem steigenden Erfolg, stieg auch die Motivation.

 

Teil 3 - Eine Idee wird flügge
Schon bald wurden unsere Partys in unserem Kreis bekannt und auch beliebt. Kaum irgendwo fand man billigere Preise als auf unseren Partys. Nachdem die Preise nach der Einführung des Euros immer teurer wurden, blieben wir konstant billig mit ganzen 50 Cent pro Getränk. Dazu gab es auf unseren Party immer einen bunten Musikmix quer durch die Musikgenres und Musikgeschichte. Somit war unsere Musikauswahl eher einmalig. Mit dem steigenden Erfolg stieg auch der Gewinn - zumindest mal in den immerhin dreistelligen Bereich. Die Idee funktionierte und sollte noch ausgebaut werden. Wir beschlossen von einer Wald- und Wiesenparty auf eine Hallenparty umzusteigen. Es sollte diesmal eher im Kleinen mit einer Dorfdisko begonnen werden. Unser Ort war einmal eine Hochburg was Dorfdiskos anbelangt hat - zu diesem Zeitpunkt gab es aber schon seit vielen Jahren keine einzige mehr. Wir spekulierten darauf, dass auf eine solche Veranstaltung schon fast sehnsüchtig gewartet wird. Zusammen mit dem exzellenten Image, das wir uns bis dato aufgebaut hatten, waren wir überzeugt, dass das Projekt "Hallenparty" zu einem Erfolg wird. Das Projekt "Hallenparty" konnte also beginnen. Schon bald bemerkten wir, dass dieser Step einen erheblichen Mehraufwand an Planungen erforderte. Eine Halle musste gemietet, bezahlt und gereinigt werden, eine professionelle Licht- und Musikanlage war natürlich ebenfalls unabdingbar. Für den reibungslosen Ablauf beim Getränkeverkauf sollte ein Bongsystem sorgen. Für das leibliche wohl wurde ein externer Verpfleger organisiert, mit dem wir eine fixe Standmiete vereinbarten. Somit hatten wir Essen und gleichzeitig einen sicheren Gewinnzweig. Um es vorweg zu nehmen - auch diese Party wurde von den Besuchern wieder sehr geschätzt und es kam trotz erhöhter Ausgaben auch wieder ein kleiner Gewinn heraus. Dennoch: wir hatten noch viel zu lernen und konnten froh sein, dass wir diesmal in kleinen Dimensionen angefangen haben.

Dumm, wenn man eine Stunde vor der Party feststellt, dass man nicht an das Wechselgeld und Geld für die Pfandrückgabe gedacht hat. Dumm auch, wenn man die Gema bei einer solchen Veranstaltung nicht oder in nicht geeigneter Weise mit ins Boot nimmt (kann teuer werden). Und es es dumm, wenn man nachher nicht mehr weiß, wer mit wem irgendwelche Vereinbarungen (bzgl. Standmiete) getroffen hat. Ungünstig ist auch, wenn man keine Leute für den Abbau benannt hat...

Es gab bei dieser Party wieder eine Menge Unzulänglichkeiten - aber dennoch, wir hatten als Gruppe zusammengehalten und immer wieder hatte jemand eine rettende Idee und die Party hat funktioniert. Dieses Mal war Disziplin bis zum Ende (zwar nicht von jedem - aber von vielen) angesagt. Die Sache wurde konsequent durchgezogen und immerhin standen wir am Schluss wirtschaftlich ein paar hundert Euro im Plus.

Wir konnten trotz vieler Schwierigkeiten an den wirtschaftlichen Erfolg der Party zuvor anknüpfen und waren mit dem erworbenen Wissen nun in der Lage diesen Gewinn zukünftig noch auszubauen. Diese Party war im übrigen im Jahr 2004.

Und die Moral von der Gesicht'...
- baue eine Idee immer weiter aus
- gehe beim Ausbau mit Vorsicht voran
- lerne immer aus Fehlern, analysiere die Ergebnisse
- versuch es bei jedem Versuch besser zu machen
- führe ein "Projekt" konsequent zu Ende

 

Teil 4 - Eine Idee, zum richtigen Zeit, am richtigen Ort mit der nötigen Portion Glück
2005 sollten schließlich alle Dämme brechen. Wir holten uns weitere Know-How-Träger (BWL Studenten) an Board und führten unsere professionellste Party-Planung aller Zeiten bis dato durch. Wir versuchten alles bis ins kleinste Detail zu planen. Doppelbesetzungen, genügend Wechsel- und Pfandgeld, organisierte Dienste mit Springerteams, Organisation von externen Helfern, aktive Suche nach Sponsoren, Preisverhandlungen und Angebotsanalyse u. v. m. Doch was an jener Party geschah war ein Momentum, das man nur selten, wenn überhaupt, erlebt. Wir hatten folgende Kombination: eine gute Idee - zur richtigen Zeit - am richtigen Ort und dazu jede Menge Glück (genau das sind die Zutaten, die Sie für Erfolg benötigen). Nach unserer bis dato größten Werbeaktion (die sogar in den lokalen Kinos stattfand) wurde diese Party regelrecht von den Besuchernmassen gestürmt. In einer Halle, die für 800 Menschen ausgelegt war, befanden sich über den Abend hinweg über 2.000 Menschen. Niemals zuvor war unsere Dorfhalle so gefüllt und sie sollte auch niemals mehr so voll werden.

Diese Besuchermassen haben uns natürlich maßlos überfordert - es war immerhin ca. die 6fache Besucheranzahl zur letzten Party. Und eigentlich waren es noch mehr Besucher - aber nach einiger Zeit hatten wir es schließlich geschafft keine weiteren Menschen mehr in die maßlos überfüllte Halle zu lassen. Ein Wunder, dass es auf der Party nichts wirklich Schlimmes passiert ist (ich denke in Bezug auf diese Party immer wieder an die Loveparady 2010...). Das Pfand ging natürlich irgendwann aus - aber das Problem wurde zwischenzeitlich kreativ mit einem Freigetränk gelöst. Im Vorfeld hatten wir schon einen Fahrservice geplant, falls im Laufe der Party noch irgendetwas nachorganisiert werden müssste. Daneben war es wirklich eine richtige Party der "Liebe" - trotz der vielen Menschen registrierten wir keine einzige Schlägerei und auch keine Verletzten. Ein Kreislaufzusammenbruch (der aber aufgrund übermäßigem Alkoholkonsum entstanden ist) mussten wir lediglich verzeichnen. Nachdem die Kasse abgerechnet war, ergab sich ein Gewinn, der fast im fünfstelligen Bereich lag.

Mir war damals klar, dass an diesem Tag alles gepasst hat. Eine Idee, die jahrelang entwickelt wurde, ein Tag ohne Konkurrenzveranstaltung, die billigsten Preise im ganzen Kreis für Getränke, eine überdimensionierte Marketingaktion im Vorfeld, ein damals einmaliges Motto und eine Dynamik, die immer mehr an Fahrt gewann (wo gehst du hin... ich auch... ich geh dann auch hin... usw.). Mir war aber auch klar, dass was in dieser Nacht passiert war, nicht mehr zu toppen sei. Weiter war mir absolut klar, was alles hätte passieren können - und wie viel Glück wir hatten. Irgendwie habe ich damals schon gespürt, dass wir gerade den Zenit erreicht hatten - und zwar einen Zenit, den die meisten Menschen nicht sehen und nicht spüren dürfen.

Schon wenige Tage später sollten wir auf den Boden der Tatsachen kommen. Viele Menschen konnten aufgrund Überfüllung unsere Party nicht besuchen. Ihren Frust hierüber hatten sie dann an Autos im ganzen Ort ausgelassen. Gestern hatten wir noch das größte Event in unserem Ort gefeiert, dass es jemals gegeben hatte - heute waren wir das größte Hassobjekt. Auf der Straße wurde man ständig auf die zerstörten Autos angsprochen, so als ob man hierfür Verantwortung tragen müssten. Ich habe übrigens damals keine Verantwortung für die Vorkommnisse übernommen, noch tue ich dies heute. Das war das Werk von Vandalen. Sie haben den Schaden zu verantworten und sonst niemand. Trotzdem wurden wir z. T. beschimpft. Mir wurde so langsam klar, dass unser Stern nun sinken würde - wahr haben wollte ich es allerdings nicht.

Und die Moral von der Gesicht:
- auf den großen Erfolg muss man oft lange warten (und experimentieren)
- großer Erfolg liegt oft erst am Ende eines anstregenden Weges
- niemals den Glauben an eine Idee verlieren, die man für gut hält
- flexibel bleiben - wenn eine Idee explodiert, benötigt man genug Raum...
- alles dafür tun um Erfolg voll mitnehmen zu können
- nicht die Nerven verlieren
- gute Planung im Voraus ist ein Fundament für Erfolg
- erfolgreiche Analysen sind ein wichtiger Erfolgsfaktor
- wer nicht wirbt, der stirbt (kalkuliere aber die Dimensionen der Werbung)
- folge den Erfolgreichen, gehe trotzdem aber auf einem einzigartigen Weg

 

Teil 5 - Eine Idee und Ihre Halbwertszeit
Nicht nur den Hass der Dorfbewohner hatten wir nach der Party 2005 auf uns gezogen - sogar die Medien interessierten sich für uns. Und das mit fast durchweg negativen Schlagzeilen. Sie gingen mit Lügen und Halbwahrheiten gegen uns regelrecht vor. Es war manchmal hart zu lesen, was die Presse z. T. von sich gegeben hat. Nur wenige Medienvertreter berichteten von einer exzellenten und friedlichen Party. Ansonsten wurden Spekulationen als Tatsachen verkauft - niemand wusste nach der Party (und auch z. T. bis heute nicht), was in dieser Partynach geschehen war - außer natürlich die Presse, die weitgehend nicht einmal vor Ort war (und wenn in der Halle). Seit diesem Tag lasse ich kaum noch ein gutes Haar bzgl. Presse - aber das ist ein anderes Thema.

Letzendlich war man auch von dem Erfolg beflügelt und wir planten die nächsten Taten. Noch im gleichen Jahr sollte eine weitere Veranstaltung stattfinden - jedoch im kleineren Ausmaß. Ein Bierkistenrennen sollte folgen. Die Sache war im Vergleich zu unseren anderen Partys schnell organisiert. Vielleicht aber auch zu schnell - die Resonanz war nicht schlecht aber auch nicht berauschend. Wirtschaftlich war die Veranstaltung eher ein Flop, hat aber allen beteiligten Spaß gemacht und brachte unser Image zumindest wieder ein bisschen voran.

Jedoch wussten wir, welche Power unsere Gruppe haben kann und nachdem Rückzug von einigen wichtigen Gemeinschaftsmitgliedern rückte ich in die erste Reihe dieser Gruppe vor. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt unendlich viele Ideen. Aufgrund unserer vielen (guten) Ideen und unserer nun sehr weitreichenden Erfahrung und Kapitalpower hätte ich die Gruppe gerne davon überzeugt eine Kapitalgesellschaft zu gründen und uns proffessionell um die Durchführung von Verantstaltungen zu kümmern. Alleine unsere Werbeeffektivität dürfte in unseren Kreisen unerreicht sein. Durch Sponsoren hatten wir praktisch keine Werbeausgaben und trotzdem zig Tausende Menschen erreicht. Aufgrund unserer großen Gruppe verfügten wir über ein sehr ausgeprägtes Netzwerk an Beziehungen. Wir hätten Zugang zu Möglichkeiten gehabt, die ein Potenzial von Umsatzbereichen vom fünfstelligen bis in den sechstelligen Bereich gehabt hätten. Leider konnte ich die Gruppe von diesem Vorhaben nach einem langen Diskussionsmarathon nicht überzeugen.

Dennoch sollte die nächste Veranstaltung schon bald folgen. Anfang 2006 versuchten wir uns an einer Lan-Party. Doch diese Veranstaltung sollte unsere Gruppe spalten. Viele standen nicht hinter der Party und kapselten sich ab und teilweise verließen sie auch unsere Gruppe. Diese Party war nicht meine Idee, da ich im Vorfeld schon registriert habe, dass die Gruppenmitglieder müde von den vorherigen Veranstaltungen waren. Andererseits wollte ich ein Freund und Gruppenmitglied auch nicht hängen lassen, der bereits diese Aktion gestartet hatte. Die Planung hatten wir schließlich regelrecht zu zweit durchgezogen. Aber wir waren gut - wieder einmal wurde kostengünstig die Werbetrommel gerührt, super viele Sponsoren gefunden und viele Voranmeldungen erreicht. Für den Aufbau hatten wir wieder einige Mitglieder gewinnen können, so dass auch hier keine weiteren Probleme auftraten. Die Veranstaltung selbst haben wir zweigleisig geplant. Neben der Lan-Party sollte gleichzeitig eine Cocktail-Party stattfinden. Der Start der Veranstaltung verlief besser als erwartet. Schon früh fande sich einige Lan-Teilnehmer ein, was auch das Interesse unserer übrigen Partygemeinschaft temporär steigern konnte. Nach dem guten Start ging es aber richtig ernüchternd weiter. In der Folgezeit fand sich kaum ein weiterer Gast auf unserer Lan-Party teil. Verschiedene kleinere Lan-Party Gruppen kamen zu unterschiedlichen Zeiten und haben so erst gar nicht an der Lan-Party teilgenommen, weil Ihnen die Lan-Party zu schlecht besucht war. Alleine deshalb sind uns etwa 20 bereits eingeplante Teilnehmer verloren gegangen. Insgesamt stand eine Kapazität von etwa 100 Plätzen zur Verfügung - wir kalkulierten mit einer Auslastung von ca. 80%. Am Schluss nahmen ganze 25 - 30 Menschen an der Lan-Party teil und somit hatten wir schon mal rund 800 Euro weniger an Einnahmen als kalkuliert. Ein weiterer unerwarteter Umsstand war die Tatsache, dass die Lan-Party-Teilnehmer kaum einen weiteren Euro (z. B. für Getränke, Verpflegung etc.) ausgegeben hatten. Auch hier hatten wir die Kalkulation mit ca. 500 Euro höher angesetzt.

Unser Glück war letztendlich die parallel laufende Cocktailparty. Dank einigen neugieren, schaulustigen Besuchern (die sich noch ein Drink gönnen wollten), hervorrargend gemixten Cocktails und toller Musik konnten wir die ursprünglich nur für den Abend geplante Party die ganze Nacht durchziehen. Hier konnten wir zumindest ein paar hundert Euro wieder gut machen. Dennoch war es die erste Veranstaltung seit Jahren mit einem deutlichen Minus. Für mich selber beudetete diese Veranstaltung ein psychisches und physisches Knock Out. Da die Cocktail-Party nur für den Abend geplant war, stand uns etwa ab nach Mitternacht kein Personal für die Cocktails und Service zur Verfügung. Schließlich habe ich den Service selber übernommen, mich gleichzeitig mit um die Musik gekümmert, habe die Finanzen verwaltet und mich immer wieder um neue Cocktail-Mixer aus den Reihen der Besucher gekümmert. Natürlich musste ich auch noch schnelle Verhandlungen bzgl. der Entlohnungen der kurzfristig geworbenen "Mitarbeitern" führen. Schließlich war auch noch der eigentlich verantwortliche Lan-Party Veranstalter mal temporär verschwunden und ich habe mich dann auch noch hier um die eine oder andere Sache gekümmert. Wohlgemerkt war ich zum Start der Cocktail-Party schon über einen Tag fast ohne Schlaf. Leider war ich einer von sehr wenigen, der erkannt hatten, dass mit etwas "Kampf" evtl. noch etwas zu retten ist. Die Nacht habe ich mit ordentlich Eigenverbrauch an Cocktails und koffeeinhaltigen Drinks überstanden. Nach der Cocktail-Party war für mich aber immer noch nicht Schluss. Ein weiterer langer Tag stand bevor - und ich übernahm an diesem Tag direkt die Frühschicht. An Alkohol war jetzt nicht mehr zu denken. Jetzt gab es Kaffee, Red Bull und Cola im 5-Minuten-Takt. Die folgenden Stunden passierte nicht viel - eigentlich gar nichts. Die Lan-Party-Teilnehmer schliefen erst einmal ordentlich aus; ansonsten war außer ein paar von den Organisatoren keiner da. Gegen Mittag konnte auch ich mich endlich ins Bett legen - nach knapp 2 Tagen Schlafentzug und physischen und psychischen Dauerstress. Ich kann nur sagen, dass eine solche Extremsituation eine große Erfahrung ist; die aber auch gleichzeitig sehr grenzwertig ist. Jeder einzelne Muskel tat weh, psychisch war ich bestenfalls noch ein Wrack und länger als 10 Minuten am Stück zu schlafen war auch nicht mehr möglich. In der Folgezeit war ich nur noch sporadisch auf der Veranstaltung; mein Körper machte auch nicht mehr wirklich mit. Wie gesagt, so etwas muss man erst einmal selber erlebt haben - der Zustand kann man niemanden wirklich beschreiben. Noch während der Veranstaltung verkündeten Mitglieder unser Partygemeinschaft ihren Austritt. Ich bin niemand, der sich davor scheut, Verantwortung zu übernehmen und habe deshalb meinen eigenen Rückzug angeboten. Aber ich war wohl nicht der ausschlaggebende Grund. Trotz der Erfolge gab es in der Vergangenheit Unstimmigkeiten an zahlreichen Stellen; was insbesondere die Seriosität der Führung betraf. Unsere Gemeinschaft hatte bei der erreichten Größenordnung dringend eine Persönlichkeit wie mich nötig (soll jetzt kein wirkliches Eigenlob sein; die Sache ist nur ich kann mit Geld und Buchhaltung etwas umgehen - meine Vorgänger defintiv nicht). Das hatten auch die Abkömmlinge gewusst. Es ging wohl mehr oder weniger darum, dass unsere gesamte Gemeinschaft nicht mehr das war, was sie einmal war. Die Zeiten eines kleinen Grüppchen mit kleinen Partys und sehr viel Spaß waren endgültig vorbei. Mittlerweile war alles größer geworden und hierzu gehörte auch die Verantwortung, die übernommen werden musste und auch der Fokus der Öffentlichkeit, die uns in großen Teilen alles andere als positiv wahrgenommen hatte.

Und die Moral von der Geschicht:
- ein Abbruch einer Aktion muss rechtzeitig geschehen, es gibt einen No-Return-Point
- wenn man etwas anpackt, dann richtig
- man sollte immer versuchen das max. rauszuholen
- wenn wirtschaftlich sinnvoll auf mehrere Erfolgsquellen setzen (die Vielfältigkeit sollte aber in jedem Fall überschaubar bleiben)
- immer auf den eigenen Körper und Gesundheit achten; auch der eigene Körper hat seine Grenzen...

 

Teil 6 - Eine Idee wird professionell
Nach der vergeigten Lan-Party blieb nur wenig Zeit um frustriert zu sein. Die nächste Veranstaltung stand wenige Monate bevor und die Planungsphase hierfür musste beginnen. Es ist ein weit verbreitetes Phänomen, dass in einer größeren Gruppe (z. B. ein Verein) die Arbeit an wenigen Menschen hängen bleibt. Das wollte ich für unsere Gruppe ändern und erntete auch prinzipiell Zustimmung von der Gruppe für diese Idee. Ich übernahm schließlich regelrecht die Funktion eines Projektmanagers und wir führten mehrere Meetings durch in dem verschiedene Aufgabengebiete definiert wurden. Es wurden kleine Gruppen gebildet und jede Gruppe bekam mindestens ein Aufgabengebiet zugeteilt. So hatte jeder etwas zu tun. Natürlich war es auch jetzt noch so, dass verschiedene Personen noch wesentlich mehr als die anderen Personen zu tun hatten; aber das wird man auch niemals ganz ändern können. Aber: die Verteilung der Verantwortung und Aufgabengebiete hat bei den meisten Mitgliedern zu viel mehr Verantwortung und Motivation geführt. Tolle Ideen entstanden und viele Möglichkeiten kostengünstiger zu arbeiten wurden gefunden. Wir waren so kreativ, organisiert und wirtschaftlich wie noch nie.

Eine weitere Aufgabe, die wir zu erledigen hatten, war die Analyse der letzten Disco aus dem Jahr 2005. Unser Image war mehr als angekratzt. Aber das sollte nicht unser einziges Problem bleiben. Einige Teile aus der Bevölkerung standen auf den Barrikaden und wollten die Disco verhindern. Sogar die Politik wurde mit ins Spiel gebracht. Ein weiteres Problem war die größe der Halle. Sie erwies sich bei der letzten Party als viel zu klein. Es galt zu verhindern, dass es wieder zu einer massiven Überfüllung kommt. Auch in Sachen Jugendschutz wollten wir die Regularien drastisch verschärfen. Daneben wollten wir den Vandalen und der Bevölkerung zeigen, was wir von Vandalismus halten und planten eigene Patrouillien während der Disco durch den Ort zu schicken.

Trotz eines guten Netzwerkes, wurde es schwierig den Ortsvorsteher von einer weiteren Party zu überzeugen. Nachdem er aber davon überzeugt war, dass wir alles daran setzen würden, Vorfälle aus dem vergangenen Jahr zu verhindern, konnte die Party stattfinden. Ausschlaggebend war das Argument, dass Vandalen gute Veranstaltungen nicht einfach so zerstören können sollten; so nach dem Motto "jetzt erst recht".

Jedoch ging der Spießroutenlauf jetzt erst richtig los. Jetzt kamen die Ämter ins Spiel, die uns Steine in den Weg legten, wo sie nur konnten. Auch hier war die verängstigte Bevölkerung bereits aufgeschlagen. Mit strengen Auflagen wurde schließlich versucht die Party über Umwege zu verhindern. Eine Nachrüstung der örtlichen sanitären Anlagen, die Anwesenheit eines Securitiy Service sollen nur zwei Beispiele für die Auflagen sein sein; die aber die Kosten direkt im vierstelligen Bereich erhöhten. Insbesondere durch die geplanten (freiwilligen) Patrouillien durch den Ort erhöhte sich zudem unser Personalbedarf. Hier fanden wir externe Helfer für eine kleine Aufwandsentschädigung, die aber ebenfalls einen zusätzlichen Kostenpunkt darstellten. Hier konnte man wieder die Stärke einer Gruppe spüren - für alle Probleme hatte irgendjemand immer noch eine Lösung gefunden.

Wäre es unsere erste Party gewesen, hätten wir die Veranstaltung wohl abgesagt. Dazu kam, dass nur ein paar Wochen vor unserer Disko plötzlich noch eine weitere Disko am gleichen Ort stattfand (die ohne Probleme und ohne Auflagen stattfinden konnte... nur mal so nebenbei). Aber wir konzentrierten uns darauf eine erfolgreiche Veranstaltung durchzuführen. Der Jugendschutz sollte stringent eingehalten werden. Hierzu planten wir alle Ausweise zu kontrollieren. Verschiedene Gruppen, gepaart mit Mitarbeiter des Security Servies sollte garantieren, dass keine Minderjährigen (unter 16) aus Gefälligkeit zur Party konnten. Für die 16 - 18 Jährigen wurde ein spezielles Schreiben für die Erziehungsberechtigten aufgesetzt, so dass diese Gruppe zumindest bis 0.00 Uhr die Party besuchen konnten. Gleichzeitig wurde der Eintrittspreis auf 5 Euro fast verdoppelt. Zudem führten wir ein Voranmeldeverfahren ein; die Eintrittsbons wurden von Anfang an auf 800 Stück beschränkt.

Von all diesen Maßnahmen hat die Bevölkerung natürlich nichts wahrgenommen. So wurde bereits im Vorfeld wieder über unsere Disco negativ berichtet. Auch die Polizei wurde gegen uns "scharf gemacht". Dennoch, alles konnte rechzeitig organisiert und alle Auflagen konnten erfüllt werden. Die Resonanz schien auch zu stimmen, was ca. 200 Voranmeldungen zeigten. Der Partyabend kam und schnell waren die ersten Besucher da. Die Halle füllte sich aber nicht so schnell als noch ein Jahr zuvor - allerdings war das auch das Ziel unserer Bestrebungen. Wir wollten auf keinen Fall eine erneute Überfüllung der Halle zulassen (zu was eine Überfüllung führen kann, hat einige Jahre später die Love Parade gezeigt...). Weiter wollten wir ein etwas älteres und zahlungskräftigeres Publikum. Alle diese Ziele schienen in Erfüllung zu gehen. Dennoch wurden nicht alle Ziele erreicht. Statt 800 Eintrittsbons verkauften wir insgesamt nur gut 600 Stück. Auch im späteren Abschnitt (ohne Eintrittsgebühr) kamen nur 100 - 200 Besucher. Insgesamt waren diese Zahlen OK. Außer der Disco im Jahre 2005 gab es kaum eine weitere Disco bei uns im Ort, die erfolgreicher gewesen wäre. Auch der durchschnittliche Umsatz pro Person ging OK (lag insgesamt über 10 Euro).

Die Party konnte bei weitem nicht den Erfolg von 2005 erreichen - sowohl Besucheranzahl als auch Umsatz und Gewinn fielen deutlich geringer aus. Daneben wurden die Kosten durch diverse Auflagen deutlich erhöht. Dennoch konnten wir diese Party wieder als großen Erfolg werten. Der Gewinn war zwar überschaubar, aber so schlecht auch wiederum nicht. Die Party an sich ist ohne nennenswerten, negativen Zwischenfall verlaufen. Auch Vandalismus sollte in diesem Jahr kein Thema sein. Und wir konnten sogar den einen oder anderen Polizisten positiv durch die strenge Einhaltung des Jugendschutzes und unsere Ortspatrouillien überzeugen. So durften wir eine ungestörte Party bis in die frühen Morgenstunden feiern. Die Party an sich war entspannt und hat echt Spaß gemacht. Dennoch hätten wir kritischer analysieren müssen, warum es einen solch' drastischen Rückgang der Besucherquote gab.

Und die Moral von der Geschicht':
- man sollte immer so professionell wie möglich arbeiten
- es gibt immer etwas zu verbessern und zu optimieren
- auch unangenehme Dinge müssen gründlich analysiert werden
- halte dich auch (und besonders) mit den gut, die dir schaden können (und von denen du abhängig bist)

 

Teil 7 - Eine Idee hat Ihre Halbwertszeit überschritten
Letztendlich haben wir uns natürlich schon mit dem Thema beschäftigt, warum es zu einem solchen Einbruch bei den Besucherzahlen gekommen ist. Jedoch haben wir die falschen Schlüsse gezogen. Die Antwort wäre gewesen, dass die Zeit der Dorfdiscos ganz einfach vorbei war. Wir hätten es erkennen müssen, wenn wir einfach mal einen Blick auf ähnliche Veranstaltungen im Umkreis geworfen hätten. Stattdessen machten wir den erhöhten Preis, das schlechte Image und einen ungünstigen Veranstaltungszeitpunkt verantwortlich. Zahlreiche Ideen für eine nächste Party wurden entwickelt. Der nächste Schritt sollte gemacht werden - und zwar raus aus unserem Ort in eine größere Lokation. Entsprechende Verbindungen waren auch vorhanden. Die nächste Party sollte in einer Halle mit einem Fassungsvolumen von mehreren tausend Menschen stattfinden. Auch das Buchen eines Ballermann Stars, wie z. B. Micky Krause machte die Runde. Wir hatten auch Mitglieder, die bereits zu diesem Zeitpunkt erkannt hatten, dass die Zeit für solche Veranstaltungen einfach vorbei ist - aber das wollte niemand hören. Schließlich kam es zu weiteren Austritten aus unserer Partygemeinschaft - hierzu gehörten auch zwei der größten Macher der vergangenen Jahre. Und diese beiden Macher standen unter anderem auch für die größten Erfolge unserer Partygemeinschaft. Dennoch waren wir überzeugt, dass wir es auch ohne diese beiden Mitglieder schaffen würden, eine Top-Veranstaltung zu planen. Doch langsam machte sich auch bei den verbliebenen Mitgliedern Verschleiß und Zweifel bemerkbar. Das führte auch dazu, dass wir doch nicht in eine wesentlich größere Halle umgezogen sind - aus heutiger Sicht eine Fehlentscheidung. Wenn eine solche Veranstaltung noch irgendwo funktioniert hätte, dann in dieser großen Halle, die wir praktisch schon gebucht hatten und der Termin sogesehen ebenfalls stand.

Bis zur nächsten Party sollten aber noch viele Monate ins Land ziehen. Erst im Oktober 2007 fanden wir einen Termin, den wir als passend empfanden; ein Termin 1,5 Jahre nach der letzten Party und über einem halben Jahr nach dem ursprünglich geplanten Termin. Es sollte meiner Meinung nach die Party mit dem besten Angebot, der besten Organisation und der besten Musik werden. Bis ins kleinste Detail war alles geplant und am Tag der Party funktionierte auch alles wie geölt. Es gab nichts, was nicht organisiert gewesen wäre. Zwar waren wir im Vorfeld so arrogant um auf eine Sponsorensuche zu verzichten; aber dieses "Klinkenputzgeschäft" hatten wir einfach nicht mehr nötig. Unsere Ressourcen sollten für andere Dinge eingesetzt werden. Daneben wurde auf eine zeitintensive Werbeaktion verzichtet. Dafür wurden zig tausende Flyer und Plakete in einer einzigen Werbeaktion verteilt, ausgehängt und ausgelegt. In unserem Einzugsgebiet kann es praktisch kaum noch jemand gegeben haben, der keine Kenntnis über diese Pary hatte. Auch das Internet wurde wieder zur Bekanntmachung und Werbung genutzt. Vertreter von Radio und Presse kündigten sich neben einem Promoterteam an. Es lief eigentlich alles perfekt und der Partytag kam...

Schon nach zwei Stunden konnten wir alle Hoffnungen begraben, erneut eine Party der Superlative auf die Beine zu stellen; denn die Besucher blieben aus. In der ersten Stunde konnte man sogar noch alle Besucher mit einem Blick erfassen - auch nach zwei Stunden konnten die Besucher schnell durchgezählt werden. Am Ende der Party registrierten wir ca. 300 zahlende Gäste und gut 400 Gäste insgesamt. Zusätzlich gaben die Partybesucher durchschnittlich so wenig Geld wie noch nie auf unseren Partys aus - und das trotz einer ausgeklügelten Preisgestaltung, die eigentlich das Gegenteil bewirken sollte. Schlussendlich mussten wir auch bei dieser Veranstaltung einen Verlust von mehreren 100 Euros hinnehmen. Lange wurde nach etwas gesucht, was Schuld hiran war. Doch am Schluss gab es nur einen entscheidenden Grund - die Zeit für uns und unsere Idee hatte einfach ihre Halbwertszeit überschritten.

Und hier endet die Geschichte. Die Partygemeinschaft stellte nach dieser Veranstaltung ihre Aktivitäten ein. Heute wären wir noch so liquide, dass wir sofort wieder eine Veranstaltung durchführen könnten - insofern die entsprechende Zeit wieder zurückkommt. Aber bis dato bleibt nur der sehnsüchtige Rückblick an vergangene Tage...

Und die Moral von der Geschicht':
- selbst die beste Idee funktioniert nicht immer und ewig
- in eine gute Idee muss erst investiert werden
- wenn eine Idee zündet, kann sie alle Dimensionen sprengen
- selbst beste Planung und Durchführung ist keine Garantie für einen Erfolg
- man muss wissen, wann man aufhören muss

Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass das Megajahr 2005 ingesamt fast die gleiche Summe an Umsatz brachte, als alle anderen Jahre zusammen. Im Jahr 2005 wurde ca. 10x soviel Gewinn erwirtschaftet als in allen anderen Jahren zusammen. Auch wir mussten erst in unsere Idee investieren, Rückschläge hinnehmen, weiter kämpfen und durchhalten bevor der große Erfolg kam - und dieser Erfolg hatte auch wieder eine beschränkte Halbwertszeit.

Immer wieder kann man in der Geschichte der Wirtschaft dieses Szenario (wie oben geschildert) beobachten. Erinnert sich noch jemand an die Tamagotchi Hysterie anno 1997? So schnell wie diese Hysterie gekommen war, war sie auch wieder vorbei - aber das Produkt war wohl eines der erfolgreichsten der 90-er Jahre. Ab 2004 gab es sogar wieder diverse Neuauflagen dieses Kults. Zwar erreichte das Tamagotchi nicht mehr die Popularität vergangener Tage - ein Flop war es aber auch nicht wirklich. Die wenigsten Dinge, die auf den Markt kommen sind allzeit oder über einen großen Zeitraum hinweg erfolgreich. Wichtig ist es, dass zum entscheidenden Zeitraum genügend Budget für die Vermarktung zur Verfügung steht. Vielleicht wird ja auch unsere Partygemeinschaft irgendwann wieder aktiv sein... Jedenfalls macht man mit den meisten Ideen / Produkte 80% des Gewinns in 20% der Zeit, in der sie existieren... (Pareto Prinzip).

Folgende Zutaten benötigen Sie um Erfolg zu haben:
- die richtige Idee
- zur richtigen Zeit
- ausreichend liquide Mittel
- die richtigen Partner und ein passendes Netzwerk, die richtige Promotion / Werbung
- die nötige Portion Glück
- und immer das nötige eigene Geschick

Ich behaupte, wenn auch nur ein Faktor fehlt, wird Ihre Idee nicht funktionieren und Sie werden keinen Erfolg haben.

Bis dann ;-)
Stefan Schneider
Geldfisch.de

 

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