Im heuten Newsletter möchte ich mal ein Thema ansprechen,
das in den bisherigen Geldfisch.de Newslettern eher kurz
gekommen ist; und zwar das Thema Domainkauf. Da ich selbst
zur Zeit einer Domain hinterherjage konnte ich aus diesem
Themengebiet die eine oder andere Erkenntnis sammeln.
Einer der populärsten Handelsplattformen für
Domains ist übrigens Sedo.
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Chancen:
Die besten Domains sind die sogenannten generischen Domains.
Generische Domains sind Domains deren Second Domain Name
ein Gattungsbegriff ist, z. B. Auto(.de),
Feuer(.de), Geld(.de)
usw. Sie machen auch einen Großteil des Domainhandels
aus. Heute gibt es praktisch keine generischen Domains
mehr, die noch ohne Besitzer; also frei verfügbar
sind. Erstaunlich viele dieser Domains befinden sich aber
auf Plattformen für Domainhandel, wie z. B. Sedo.
Stellen Sie sich mal vor, Sie wären der Besitzer
von Geld.de, Auto.de, Buch.de… Um Besucher bräuchten
Sie sich keine Gedanken mehr zu machen, da generische
Begriffe oft einfach in den Browser (ohne Suchmaschine)
eingetippt werden. Generische Domains sind leider auch
oft recht teuer. Vodka.com wurde z. B. im Jahre 2006 für
3.000.000 Euro verkauft.
Risiken:
Meine eigenen Recherchen haben mich zur Erkenntnis gebracht,
dass über 99% der gehandelten Domains eigentlich
noch nicht einmal einen Euro wert sind (insofern nur der
Domainname gekauft werden soll). Verkäufer haben
zudem sowieso meist völlig überzogene Vorstellungen
bzgl. des Verkaufspreises. Es werden Domains oft für
hunderte oder sogar tausende Euros angeboten, die sich
zwar gut anhören – aber (automatisch) praktisch
keine Besucher bringen. Da sich die angebotenen Domains
oft sehr gut anhören, gibt es eine große Gefahr
in eine große Falle zu treten.
Bleiben wir beim Beispiel Autos. Nehmen wir mal an, Sie
sind ein Händler, der möglichst billige Autos
verkaufen möchte. Sie sehen, dass die Domain Auto-Discount.de
zum Verkauf angeboten wird. Die Domain soll auch nur 300
Euro kosten. Der Preis erscheint günstig und Sie
beschließen die Domain zu kaufen. Doch die Ernüchterung
wird nicht lange auf sich warten lassen. Schon bald werden
Sie feststellen, dass allein die Domain keine Besucher
bringt. Und das obwohl die Domain auto-discount.de doch
viel besser zu ihrem Unternehmen passt als das allgemein
gehaltene Auto.de. Klar würden Sie mit auto.de viele
Besucher erhalten, die an Ihrem Angebot kein Interesse
haben. Aber stellen Sie sich mal vor, Sie erhalten 1000
Besucher pro Tag alleine durch den Domainnamen. Da werden
wahrscheinlich schon ein paar Leute Interesse an billigen
Autos haben…
Sie werden jetzt vielleicht entgegenhalten, dass auto-discount.de
in Suchmaschinen spezifischer zu platzieren ist. Mal abgesehen
von der Zeit und / oder Geld, welches in SEO investiert
werden müsste, mag diese Vorstellung durchaus richtig
sein. Der Domainname ist zudem auch nicht der Schlechteste,
da er gut zu Ihrem Produkt passt und leicht zu merken
ist. Dennoch haben Sie die 300 Euro unnötig investiert,
weil zumeist ähnlich gute Domains noch frei verfügbar
sind und keinerlei Nachteil darstellen. In unserem Beispiel
wäre z. B. noch Auto-Discount24.com frei gewesen.
Die Gefahr beim Domainkauf ist also, dass die völlig
unnötiger Weise für eine Domain Geld ausgeben
bzw. zu viel für einen Domainnamen bezahlen. Bedenken
Sie, dass jedes Zeichen, das abweichend vom Gattungsbegriff
ist, die automatischen Besucherzahlen drastisch senken.
Wenn die Domain auto.de automatisch vielleicht noch 1.000
Besucher pro Tag bringt, können Sie froh sein, wenn
Sie mit auto1.de oder autos-online.de überhaupt Besucher
(automatisch --> durch das Eintippen in die Browserleiste)
erhalten.
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Tipps:
Tipp
1:
Sicherlich haben Sie im obigen Beispiel den Wechsel der
Top-Level-Domain bemerkt (von *.de auf *.com). Es gibt
natürlich auch noch eine Vielzahl von weiteren Domains,
wie z. B. *.net, *.info, *.tv und viele weitere. In Deutschland
bzw. für den deutschen Markt sollte man nach Möglichkeit
eine *.de Domain wählen. Als Alternative darf es
auch gerne eine *.com Domain sein. Endungen, wie z. B.
*.net, *.info, *.org hören sich zwar auch sehr gut
an, werden in Deutschland aber vergleichsweise schlecht
angenommen. Zudem fallen für solche Endungen oft
Zusatzkosten an.
Tipp2:
Kaufen Sie sich niemals eine Domain, nur weil sie schön
aussieht bzw. sich gut anhört und zu Ihrem Produkt
oder Thema passt. Ein Kauf lohnt sich fast ausschließlich
nur bei generischen Domains. Ansonsten finden Sie meist
passende Domains mit ebenfalls guten Domainnamen frei
verfügbar.
Tipp 3:
Als Mitglied von Sedo
können Sie die Zugriffszahlen von auf Sedo geparkten
Domains einsehen. Somit können Sie schon mal vorab
in etwa die Besucherzahlen ermitteln, die Sie nach einem
Kauf automatisch erwarten können.
Tipp 4: Sedo
bietet für Mitglieder z. T. sehr sinnvolle Optionen
an. Eine davon ist z. B. beim Domaininhaber nach dem Traffic,
Klickzahlen etc. nachzufragen, was in vielen Fällen
Sinn macht. Allerdings – Achtung vor geschönten
Angaben des potenziellen Verkäufers.
Tipp 5:
Falls der Domainpreis Verhandlungssache ist, steigen Sie
nicht mit einem zu hohem Gebot ein. Analysieren Sie die
Domain. In welchen Verzeichnissen wird die Domain geführt
(z. B. DMOZ), wie viele Backlinks gibt es bereits, wie
und wo ist die Domain in Suchmaschinen zu finden. Sind
die entsprechenden Werte schlecht, lassen Sie diese in
die Verhandlung mit einfließen (drückt den
Preis). Steigen Sie mit einem Gebot ein, das etwa halb
so hoch ist, wie der Preis, den Sie max. bezahlen würden.
Tipp 6:
Gut klingende Domains sind zwar nie verkehrt; garantieren
aber alleine noch keinen Erfolg. Mit generischen Domains
erhalten Sie aber auf jedenfall den einen oder anderen
Besucher automatisch.